Amkor Technology

Amkor ist ein Unternehmen aus der Halbleiterbranche, das sich auf ausgelagerte Testservices und Verpackungstechnik spezialisiert hat. Verpackung meint in diesem Sinne allerdings nicht einen Umkarton oder dergleichen, sondern die Umhausung für Wafer, also die Innereien eines Chips. Genaueres dazu könnt Ihr erfahren, wenn Ihr in meinem Portfolio auf Amkor Technology klickt.
Was waren meine Gedanken dazu, dort zu investieren?

Im Jahr 2021 bin ich erstmals auf Amkor gestoßen. Nach Sichtung der unternehmerischen Historie stand zumindest schon mal fest, dass das Unternehmen eine konsistente betriebliche Vorgeschichte hat. Gewinn und Umsatz sind über viele Jahre gestiegen. Dazu befindet sich das Unternehmen in einem Markt, der meiner Meinung nach gerade erst auf Hochtouren kommt. In einer Zeit, in der selbst Omas Zahnbürste Halbleiter verbaut hat, wird von einer Abschwächung noch viele Jahre nichts zu spüren sein. Und auch in Autos erhöht sich die Anzahl der Halbleiter drastisch. Die erste Voraussetzung war also schon mal gegeben: Es gibt einen Markt!

Der zweite Blick galt dem Free Cashflow. Er schwankt. Aber steigt. Schwankungen sind typisch für ein zyklisches Unternehmen. Menschen kaufen sich nun mal nicht jedes Jahr ein neues Auto oder einen neuen Computer. Wichtig war aber, dass die Tendenz des freien Cashflows steigend ist.

Der nächste Blick galt dem Preis. Und da hatte ich einfach Glück, zum richtigen Zeitpunkt auf Amkor aufmerksam geworden zu sein. Denn es war im Mai 2021, kurz nachdem der Bericht der Q1 Zahlen den Aktienkurs auf unter 16€ gedrückt hatte. Seinerzeit war das ein KGV von 7. Für ein Tech-Unternehmen ein Witz und auch im historischen Vergleich von 12 eine echte Ansage. 
Danke dafür!! :-)

Weitere Faktoren, die meine Entscheidung zugunsten einer Investition bekräftigt hatten, waren unter anderem die Aktionärsstruktur, die mit über 50% Anteilen im Familiy-Office der Familie Kim quasi in der Hand des Unternehmensgründers lag. Des weiteren halten mehrere Insider mit dem Namen Kim persönlich hohe Aktienpakete. Ein eigenes Interesse an einer guten Wertentwicklung dürfte also vorhanden sein.
Ein anderer Punkt ist das Geschäftsmodell an sich. Der Service, den Amkor anbietet, ist hochspezialisiert und das für namhafte große Kunden, wie beispielsweise Infinion. Die Gefahr, dass Infinion irgendwann mal hingehen könnte, um diese Arbeiten inhouse zu machen, stufe ich als sehr gering ein. Denn Amkor hat über Jahrzehnte viel Geld in die Hand genommen, um sich global breit aufzustellen. Sie sind halt jetzt da und können diese Services anbieten. Für Infinion beispielsweise würde eine Entscheidung für Inhouse-Produktion massive Investitionskosten mit sich bringen. Denn diese würden nicht nur an einem Standort integriert werden müssen, sondern an allen! Aber meist in Amkor doch eh schon in Sichtweite ;-)


Desweiteren hat mir sehr gut die Aussage des CEOs Giel Rutten gefallen, den Aktionären zukünftig 40-50% des freien Cashflows als Dividende zurückgeben zu wollen. Jetzt könnte man einwenden, dass Aktienrückkaufe besser wären wegen der Steuern bei Dividenden, aber ich persönlich bevorzuge sogar eher eine Dividende, da diese unabhängiger von Kursschwankungen ist. Wohingegen Aktienrückkaufe sehr schnell wieder abverkauft werden können. 

Anders negativ könnte man argumentieren, dass Amkor mehr ins eigene Wachstum investieren sollte, statt das Geld zukünftig für Dividendenzahlungen raus zu hauen.

Aber ich sehe weiterhin sinnvolle Investitionen ins Unternehmen. Und das ist viel wichtiger zu werten, als sinnlose Expansion. Amkor expandiert dann, wenn es die Nachfrage hergibt, wie zuletzt die Eröffnung des neuen Werkes in Vietnam im November 2023 gezeigt hat.

Es bringt ja nichts, überall neue Fabriken zu pflastern, die dann letztlich nicht voll ausgelastet sind.