Die Sache mit dem Geld

Als Investor steht man unweigerlich vor der Frage, wie viel Geld man sinnvollerweise in Aktien oder andere Assets investieren sollte. Die Antwort darauf ist zum Glück so pauschal, wie sie individuell ist: Es kommt ganz auf den Einzelfall an!
Zuerst einmal geht es natürlich darum, nur Geld einzusetzen, das man auch entbehren kann. Alles andere ist Hari-Kari. Dann geht es darum, was man persönlich erreichen möchte.
Möchte man sich ein Polster für die Rente aufbauen? In diesem Fall kann man tatsächlich gut mit Sparraten arbeiten, die man monatlich oder individuell einrichtet, wodurch automatisch Betrag X zum festgelegten Zeitpunkt in ein ausgewähltes Produkt investiert wird. Die gute Nachricht dabei ist, dass das Renteneintrittsalter wohl immer weiter nach hinten verschoben wird, wodurch man selbst im hohen Alter noch viiieeel Zeit hat, dieses Polster bis zur Rente zu füllen....Ho ho ho.
Jemand anderes möchte durch Aktieninvestitionen vielleicht sein "Taschengeld" aufbessern. Sich hier und da mal etwas gönnen. Dementsprechend könnten die investierten Beträge kleiner ausfallen als beim nächsten Fall.
Leute, die ihr Leben durch langfristige Investitionen fundamental verändern möchten. Diese Spezies muss naturgemäß das meiste Geld investieren. Es leuchtet ein, dass ein Investment im - sagen wir mal 4-stelligen Bereich - einen nur schwer in seiner Lebenszeit zum Millionär machen würde. Auch wenn es solche Aktien durchaus gegeben hat ( Amazon sei hier stellvertretend erwähnt ), so ist das doch eher sowas wie in Lottogewinn.
Dennoch gibt es Leute, die eben genau dieses Ziel anvisieren ( mich eingeschlossen ) und deshalb beherzt investieren. Das Wort beherzt soll hier allerdings mit Vorsicht genossen werden. Denn das bedeutet nicht, dass man blind jeden Euro, den man gerade irgendwo rumliegen hat, direkt in den Markt schmeißt. Sondern im Gegenteil nur gute Chancen ergreift.
Aber um das zu veranschaulichen, wie ich mit diesem Ziel und etwaigen Verlusten oder Gewinnen umgehe: Mein Motto ist ganz klar, dass Gewinne oder Verluste, die nicht lebensverändernd sind, unbedeutend sind. Mir geht es eben nicht darum, mein Taschengeld aufzubessern. Darum spielt es auch keine Rolle, ob ein Investment mir einen Verlust von einigen Tausend € eingebracht hat. Ich werde damit genau so weiter arbeiten gehen und genau so weiter meine Fixkosten zahlen. Andersrum das Gleiche. Ein Gewinn von ein paar Tausend € wird nichts verändern. Es ist zwar gut fürs Gewissen, aber auch dann werde ich weiterhin arbeiten gehen und weiter meine Fixkosten zahlen. Es hat sich also nichts verändert.
Diese Erkenntnis hilft dabei, geduldig zu sein. Denn erst wenn die Früchte am Baum richtig fett geworden sind, lohnt es sich überhaupt, sie zu pflücken.
Wie viel Geld sollte man nun investieren? So viel, wie man kann und will. Schlaflose Nächte oder Bauchschmerzen sind ein denkbar schlechtes Signal. Dann sollte man sein Investitions-Volumen oder auch seine Unternehmens-Analysen überdenken.
Was ist mit Cashreserven? Sollte man immer welche haben?
Nun, eigentlich erledigt sich das mit den Cashreserven von ganz alleine, wenn man nur ausgewählt in die Aktien investiert, die man für ein gutes Angebot hält. Wer nur bei wirklich guten Gelegenheiten investiert, der wird automatisch im Laufe der Zeit ein Cashpolster aufbauen, da es oft einfach keine guten Gelegenheiten gibt. Das Schöne daran ist aber, wenn es dann mal wieder welche gibt, hat man auch genug Geld um vielleicht sogar seinen lebensverändernden Pick zu finden :-)
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