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Warum ein konzentriertes Portfolio?

Foto von Hert Niks auf Unsplash
Foto von Hert Niks auf Unsplash

Warum bevorzuge ich ein konzentriertes Portfolio?

...oder anders gefragt: Was spricht meiner Meinung nach gegen ein überladenes Portfolio?
Nun, ich denke dass der Ruf nach Diversifikation zur Minderung des Risikos heuchlerisch ist. Der Grundstein, das Risiko zu minimieren, beginnt schon mit der richtigen Auswahl an Unternehmen, in die man investiert. Und nicht damit, sich einfach links und recht und oben und unten etwas zu pflücken, in der Hoffnung, irgendein Unternehmen wird schon steil gehen. Es macht doch von grundauf keinen Sinn, sich darüber zu freuen, dass ein paar Unternehmen im Depot haufenweise Verlierer "ausgleichen".
Ich bin immer wieder erstaunt, zu lesen, wie jemand von seinen Verlierern berichtet, aber im gleichen Atemzug voller Zufriedenheit erzählt, dass ein paar glückliche Treffer dafür gesorgt haben, dass das Depot nicht vollends ins Minus gerutscht ist. 
Letztlich bleibt durch ein überladenes Portfolio viel Rendite auf der Strecke. Das lässt sich ganz einfach erklären.

Nehmen wir mal an, man findet ein Unternehmen, das sich nach langer Wartezeit zu einem Tenbagger entwickelt. Das ist selten genug, also sollten wir uns darüber freuen! 
Jetzt nehmen wir desweiteren an, wir haben 50 Aktien im Depot. Dann macht dieser seltene Tenbagger leider kaum Bewegung im Depot. Anders sieht das natürlich aus, wenn man nur 10 Aktien im Depot hat. Dann bewegt dieser Verzehnfacher ganz ordentlich was. Logisch!

 

Jetzt werden vielleicht manche sagen: "Ja aber mit 50 Aktien im Depot erhöhe ich meine Chancen auf einen Tenbagger."
Ganz ehrlich,- ist das so? 
Meiner Meinung nach nein. Denn einen Tenbagger kann man als sowas wie einen Lottogewinn an der Börse bezeichnen. Was außerdem noch unterschätzt wird, ist die Macht des Verlustausgleichs schwächerer Aktien. Dazu eine - zugegeben vereinfachte - Betrachtungsweise:
Man hat 1x Tenbagger im Depot und 9x Totalverluste, die auf Null gehen. Unterm Strich hätte man damit sogar trotzdem eine positive Rendite erzielt.
Für den gleichen Effekt bräuchte man in einem 50-Aktien-Depot 5x Tenbagger, um 45x Totalverluste auszugleichen. Spätestens jetzt sollte klar sein, wie aussichtslos das sein wird.

Leider wird Anlegern immer wieder die Mär von der Risiko-Minimierung eingebläut. Man solle möglichst breit über Länder und Branchen streuen, um Verluste zu begrenzen. Die Realität ist aber, dass man Verluste somit begünstigt. Leute kaufen alles Mögliche. Luftfahrt, Schifffahrt, Pharma, Chemie, Autowerte, Softwareunternehmen, Wasserstoff, Telekommunikation, Industrie.....und so weiter und so fort. Auf jedem Gebiet sind sie plötzlich Experten, obwohl sie wohl in einem persönlichen Gespräch zugeben würden, keine Ahnung von der Branche zu haben. Trotzdem nehmen Sie ihr hart erarbeitetes Geld und stecken es irgendwo rein, weil ihnen Medien und Banker fast mantra-artig einreden, das wäre der einzig sichere Weg zum Vermögensaufbau. Das Problem ist nicht die Anzahl an sich, sondern der Zwang, der dadurch entsteht, immer möglichst viele Unternehmen im Portfolio zu haben. Das führt dazu, dass viele Leute zu jeder Zeit zu jedem Preis kaufen. Qualität zählt damit nicht mehr, - nur noch Quantität.
Man wird´s an der Rendite sehen. Dabei ist es keine Schande, wählerisch zu sein!

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